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Wenn Singlebörsen Musik spielen würden

Dem Internet sei dank, fällt es uns heutzutage sehr leicht, ein passendes Date zu finden. Wir müssen lediglich online gehen und uns für eines der zahlreichen Portale entscheiden. Kurz registrieren, den Link in der Email bestätigen, ein Profilbild hochladen und schon kann es losgehen. So einfach die Theorie, so kompliziert die Praxis. Zumindest wenn es um die Entscheidungsfrage geht. Denn bevor wir losflirten, sollten wir uns zunächst Gedanken darüber machen, was genau wir eigentlich suchen.

Lust auf eine Beziehung?

Denn so unterschiedlich die Flirt-Ambitionen auch sein können, so verschieden sind auch die Flirtportale , welche sich auf einen ganz bestimmten Aspekt fokussieren. Wenn wir uns bewusst sind, dass wir eine ernsthafte Beziehung anstreben, sollten wir uns auch auf einem entsprechenden Portal bewegen.

Zu diesen Portalen zählt beispielsweise Parship. Solche Anbieter großen Wert darauf, dass der Partner fürs Leben gefunden wird. Dazu werden im Vorfeld Persönlichkeitstests durchgeführt, womit sich die Registrierung nicht mal eben in einer Minute bewerkstelligen lässt. Der von euch ausgewertete Persönlichkeitstest wird anhand wissenschaftlicher Parameter ausgewertet und das Ergebnis wird mit den Resultaten anderer Singles verglichen. Kommt es zu Übereinstimmungen, werden euch die entsprechenden Personen in Form von Partnervorschlägen im Profil angezeigt. Das Liebesglück wird hier definitiv nicht dem Zufall überlassen. Ernsthafte Portale wie diese, erinnern mich an Coldplay. Spezifisch an den Song “The scientist”, in welchem ganz am Anfang folgende Worte von Sänger Chris Martin gesungen werden:

“Come up to meet you, tell you I’m sorry. You don’t know how lovely you are. I had to find you, tell you I need you. Tell you I set you apart. Diese Zeilen klingen für mich nach Hoffnung, das große Liebesglück zu finden, ein bisschen nach Verzweiflung, bis jetzt immer allein gewesen zu sein und ein bisschen nach Zuversicht, endlich auf dem richtigen Weg zu sein. Das dürften in etwa die Gedanken sein, welche Singles im Kopf haben, die sich auf ernsthaften Datingportalen anmelden, um dort nach einer ernsthaften Beziehung zu suchen.

Nur Sex im Kopf?

Doch es muss nicht immer gleich eine Beziehung sein. Manchmal ist im Leben einfach kein Platz und / oder keine Zeit für einen festen Partner. Deshalb wollen wir aber trotzdem nicht auf die schönste Nebensache der Welt verzichten. Wie gut, dass es Sexdating-Seiten wie C-date oder JOYclub gibt. Hier wird nicht lange um den heißen Brei geredet. Ernsthafte Absichten sind hier fehl am Platz, denn jeder weiß, dass hier ausschließlich nach Sexdates gesucht wird. Dementsprechend müssen auch keine Partnerschaftstest ausgefüllt werden. Hier geht es einzig und allein darum, sich durch die Flut von Selfies anderer Mitglieder zu kämpfen und dabei selbst am besten so viele Selfies wie möglich ins Profil zu stellen. Eines gelungener als das andere. Schließlich möchte man seine Waren ja auch entsprechend präsentieren und die gewünschte Resonanz erfahren.

Ich habe mich selbst dort angemeldet und festgestellt, dass trotz offensiver “Angebotsgestaltung” nur defensiv über das Thema Sex geschrieben wird. In vielen Chatanfragen habe ich Sätze wie “Du weißt, was ich meine…” oder “Wir könnten auch…..”. Diese defensive Ausdrucksweise in puncto Sex hat mich wirklich überrascht. Schließlich weiß man doch, weshalb man sich auf eindeutigen Saxdating-Seiten anmeldet. Eben um SEX! Zu suchen. Also kann man es doch auch ausschreiben, oder? “Dieses ich bin ein Gentleman-Getue und nehme solche Worte nicht in den Mund”, ist meiner Meinung nach überflüssig, erinnert mich aber den Song “Let’s get it on” von Marvin Gaye. Besonders an die Zeilen: Let’s get it on, You what I’m talking about. Come on baby, let your love come out. If you believe in love. Denn auch wenn sich dieser Song im ersten Moment so anhört, als würde Mr. Gaye tatsächlich von der Liebe als Emotion singen, so ist wohl offensichtlich die körperliche Liebe gemeint.

Flirt mit mir Baby

Und dann gibt es da natürlich noch die Flirtapps. Lovoo oder Tinder und wie sie nicht alle heißen. Zugegeben, diese Apps machen Spaß, sind mobil auf dem Handy nutzbar und ermöglichen auch mal einen netten Chat, ohne dass gleich eine Hochzeit angestrebt werden muss. Hier lassen sich auch nette Kontakte knüpfen, wenn es darum geht Freundschaften zu schließen. Spezielle Features wie zum Beispiel der Radar in Lovoo zeigen Leute in unmittelbarer Umgebung an und bei Badoo wird dem User sogar angezeigt, wann und wo er einem anderen User über den Weg gelaufen ist. Ich war wirklich erstaunt darüber, wie oft ich einem anderen Nutzer über den Weg gelaufen bin. Und jedes Mal hatte ich Shaggy feat. Sean Paul mit dem Song “Hey sexy lady” im Ohr.