champagner

Das Sexdate – Was geht, was geht nicht?

Wenn ihr so wie ich schon viele Sexdates miterlebt habt, könnt ihr wirklich skurrile Berichte darüber schreiben. Es ist einfach erstaunlich, was man dabei so alles erlebt. Ich meine jeder Mensch sollte doch über die nötige Portion Selbstreflexion verfügen und merken, wann man sich im Verhalten irrt, oder? Anscheinend trifft das auf viele Menschen nicht zu. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass es beim Sexdating Dinge gibt, die unbedingt dazugehören und eben auch Dinge, die auf gar keinen Fall Platz in der Zweisamkeit finden.

Da gab es zum Beispiel diesen einen Typen, der wirklich verdammt gut aussah. Und auch im Bett wusste er ganz genau, wie man mit einer Frau umzugehen hat, wenn sie nach Erlösung schreien soll. Wir bewegten uns optimal und hatten beide ein sehr gutes Gespür füreinander. Er hatte diese merkwürdige Angewohnheit, alles zu kommentieren. Ich fand das zunächst klasse, denn es war wirklich eine angenehme Art von Dirty Talk:  Bedauerlicherweise vergriff er sich irgendwann gewaltig im Ton, als er kommunikativ seinen Zenit erreichte. Er sagte: Deine Haut fühlt sich so weich an, wie die von meiner Ex Gabi. Das erinnert mich immer daran, wie meine Mutter mich als Kind eingecremt hat.” Bitte? geht’s noch? Sowas will doch nun wirklich niemand beim Sex hören!

Meine sexuelle Erregung reduzierte sich plötzlich auf Null und das Ende vom Lied: Ich habe meinen Orgasmus vorgetäuscht. Super. Dieses Date hat mir nichts gebracht. Nicht mal einen Orgasmus. Enttäuschend. Ein anderer Typ war der Meinung unsere körperliche Interaktion mit dem Song “Atemlos” von Helene Fischer zu untermauern. Mal abgesehen davon, dass ich den Song nicht mehr hören kann, da er monatelang rauf und runter gespielt wurde, schaffte dieser Typ es tatsächlich noch einen draufzusetzen, indem er sagte: “Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du auch atemlos durch die Nacht gleiten.” Bitte was? Ich meine, ich habe die Botschaft ja verstanden: Nachdem er mir einen tierischen Orgasmus bereitet hat, werde ich nur noch nach Luft ringen und wie ein Maikäfer pumpen, schon klar. Aber bitte lieber Thore (Ja, der Typ heißt wirklich so): Überdenke diesen Satz noch einmal und überlege dir genau, wie er sich anhört. Eher wie eine Morddrohung, findest du nicht? Du solltest deine Worte künftig mit Bedacht wählen oder beim Sex lieber gleich die Klappe halten. Apropos schlechte Songs beim Sex. Thore war nicht der Einzige, der sich einen musikalischen Fauxpas erlaubte. Ein Typ (Ich weiß seinen Namen nicht mehr, da ich ihn wohl verdrängt habe), war der Meinung ein Hörbuch der drei Fragezeichen laufen zu lassen. Und zwar mit der Begründung, die Abenteuergeschichten würden ihn entspannen und das hilft ihm beim Sex loszulassen. Schön und gut, lieber wie auch immer du heißt. Aber beim Sexdating hat dein Kinderhörbuch nun wirklich nichts zu suchen.

Dann gab es da noch den Stephan (Mit “ph”, wie er mir erklärte, als er sich vorstellte), der der Meinung war mir mit klassischer Musik einen Gefallen zu tun, weil er diese für romantisch hält. Dabei erzählte er mir von seinem Lieblingsfilm “Philadelphia” und der Szene in der Tom Hanks (bereits an einen Tropf angeschlossen, haarlos und deutlich abgemagert, von der Krankheit gezeichnet) zu seiner Lieblingsarie aus dem Bereich der klassischen Musik in Exstase gerät. Ähm ja, lieber Stephan mit “ph”, richtig! Ein Drama über einen HIV-kranken Menschen welcher aufgrund seiner Verschwiegenheit in Bezug auf die tödliche Krankheit gefeuert und zunächst von einem Anwalt abgewiesen wird, da dieser aus mangelnder Aufklärung heraus, sich dazu entscheidet lieber Abstand zu diesem Klienten zu nehmen, ist natürlich ein super Gesprächsthema beim Sexdating. Ich hoffe, du hast die Ironie aus diesen Worten herauslesen können. Und obgleich ich Bruce Springsteen für einen begnadeten Musiker und Song Writer halt, so hat dieser extrem traurige Song nichts bei einem Sexdate verloren. Aber ich glaube, Stephan mit “ph” ist der englischen Sprache nicht mächtig. Zumindest ist das im Nachhinein meine Ausrede für ihn gewesen, weshalb er sich diesen musikalischen Fehltritt geleistet hat. Er hat den Text einfach nicht verstanden. Ja, so muss es gewesen sein. Oder er ist einfach nur ein Depp. Männer, ihr müsst euch auch mal die Texte anhören, kurz darüber nachdenken und erst dann entscheiden, ob sich diese Song für das Aufkommen erotischer Stimmung eignet.

Zum Glück gab es aber auch Dates, bei denen wirklich alles glatt lief. Ich habe also auch Positives zu berichten. Schließlich gibt es immer noch genug Männer, die wissen wie es geht. Folgendes gehört einfach dazu, wenn ihr uns Frauen begeistern wollt:

  • Anspruchsvoller Dirty Talk
  • Ein angemessenes Vorspiel (Nicht zu lang und nicht zu kurz)
  • Ein guter Champagner und Erdbeeren
  • Eine saubere und aufgeräumte Wohnung (Wenn die entscheidende Frage mit “zu dir” beantwortet wurde)
  • Kerzen
  • Die richtige Zimmertemperatur
  • Socken für die kalten Füße
  • Schummriges Licht (Wir wollen doch schließlich alle sehen, was dabei so passiert)